Hoffnung und Wut

„Hoffnung und Wut?“ – demokratische Teilhabe und gesellschaftliche Gestaltung aus Sicht von Jugendlichen, insbesondere junge Frauen (09/2021 - 02/2022)

Der durch den Kohleausstieg verabredete Strukturwandel der Lausitz lässt alte Ängste wieder hochkommen: Jugendliche, die ohne berufliche Perspektive die Region verlassen müssen, oder die perspektivlos sind und Wohnhäuser von MigrantInnen anzünden. Mit dem anhaltenden Erfolg der AfD insbesondere bei jüngeren Altersgruppen liegt die Vermutung nahe, dass Bildungsarbeit und Antirassismusprogramme in weiten Teilen ihre Wirkung verfehlen.

Projektziele

Das Projekt analysiert zunächst die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Perspektiven zum Themenfeld. Das schließt Zugänge über Jugendforschung, Extremismus- und Einstellungsforschung sowie Sozialraumforschung einerseits ein und hebt andererseits auf die Partizipative Aktionsforschung, Beteiligung als Instrument der aktivierenden Sozialforschung insbesondere bei Jugendlichen ab (Deppisch et al. 2019; Dünkel und Geng 2014; Decker und Brähler 2020; Glaser und Schuster 2007; Heitmeyer 2014; Luh et al. 2020; Wöhrer et al. 2016). Letzteres liegt als aufbereiteter Kenntnisstand vor und erlaubt den Transfer aus dem vorlaufenden SMWK-Projekt (Partizipative Sozialforschung).

Darüber hinaus liegen wissenschaftliche Erkenntnisse über schrumpfender Städte wie Hoyerswerda und oder Land-, sowie klein- und Mittelstädte im ländlichen Raum Ostsachsens vor. Hieraus sollen die Forschungserkenntnisse in Form eines Literaturdossiers zusammengetragen werden und der Zusammenhang Alter, sozialräumliche und politische Deprivation sowie AfD-Nähe oder rechtspopulistischen oder rechtsextremen Orientierungen aufbereiten. Der Forschungsstand indes legt nahe, dass es wissenschaftlich gesehen schwierig und umstritten ist, diesen Zusammenhang statistisch gesichert darzustellen (Salomo 2019; Deppisch et al. 2019; Wenk 2005). Eine qualitative Studie hilft kontextspezifischen Zusammenhängen auf die Spur zu kommen.

Projektförderung

Das Projekt wird gefördert vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK).

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.

Ergebnisse

Kartenspiel

Im Rahmen des Projektes entstand das Kartenset "Mischen Possible - Kartenset zum (Über-) Leben in der Lausitz. Es zeigt Akteurinnen, die die Lausitz mit ihrem Engagement prägen und inspirierende Orte zum Kraft tanken. Auf den Seiten der Plattform "F wie Kraft - Frauen.Leben.Lausitz" sind die Motive einsehbar. Die gedruckten Exemplare wurden öffentlichkeitswirksam an unter Akteurinnen des Frauennetzwerks verlost.

 

Podcast

Im Rahmen des Forschungsprojektes wurde die 6-teilige Podcast-Reihe "Hoffnung und M/Wut" produziert:

Welches Verständnis haben junge Frauen von gesellschaftlicher Teilhabe? Wie wollen sie sich am Strukturwandel beteiligen? Jan Schilling, Hörfunkmacher und Journalist spricht mit Frauen in der Lausitz über ihre Möglichkeiten der Gestaltung und Umsetzung ihrer Ideen: politisch, unternehmerisch und kulturell. Was braucht die Region, was bietet sie, um Frauen als Gestalterinnen zu gewinnen? Abschließend reflektieren Jan Schilling und Projektleiterin Julia Gabler die Beiträge und diskutieren, ob Frauen sich eine besondere oder andere Form gesellschaftlicher Teilhabe in der Lausitz wünschen.

Und nun Ohren auf und ein erkenntnisreiches Hörerlebnis:

Foto: Dr. phil. Julia Gabler
Projektleiterin
Dr. phil.
Julia Gabler
Fakultät Sozialwissenschaften
02826 Görlitz
Furtstraße 2
Gebäude G I, Raum 2.21
2. Obergeschoss
+49 3581 374-4264
Foto: Mag. Artium Cornelia Müller
Projektmanagerin
Mag. Artium
Cornelia Müller
Fakultät Sozialwissenschaften
02826 Görlitz
Furtstraße 2
Gebäude G I, Raum 1.09
1.Obergeschoss
+49 3581 374-4274
Studentische Hilfskraft
  • Mareen Nevoigt