Finanziert aus Mitteln der SMWK-Vorlaufforschung wird im Rahmen des Projektes zum einen und übergreifend analysiert, welche spezifischen Kreativitätspotenziale in ländlichen Räumen generiert, selegiert und genutzt werden, um lokale und regionale Entwicklungen (alternativ) zu gestalten und zu befördern. Es wird ein theoretisch-konzeptuelles Gerüst entwickelt. Zum anderen wird exemplarisch an der Region Oberlausitz untersucht, welche Bedeutung Geschichte (historische Kreativitäts- und Innovationserfahrungen), Generation (d.h. unterschiedliche Anzahl/ demographisches Gewicht, Lagen, Einheiten, Erfahrungshorizonte, Kreativitätsvorstellungen, Interaktion zwischen den Generationen) sowie Geschlecht (u.a. geschlechtsspezifische Muster der Erzeugung und Zirkulation von Kreativität) besitzen und: wie sich politisch-administrativ und zivilgesellschaftlich Kreativitätspotenziale in der Region besser heben und in die gesellschaftliche Entwicklung(sdiskussion) einbringen lassen. Dazu sollen im Rahmen eines transferorientierten Projektpakets in Kooperation mit regionalen Akteuren Ideen (Landkreis Görlitz, ENO, BZOL) für ein oder mehrere konkrete Praxisprojekte erkundet und (je nach Entwicklungsstand) evaluiert werden.
Die entscheidenden wissenschaftlichen Probleme welche dabei bearbeitet werden sollen, sind einerseits die Spezifik ruraler Kreativitätspotenziale und Kreativitätsprozesse (in Relation zu urbanen) und andererseits die Frage, ob und wie in peripheren, ländlichen Regionen das für heutige Jugendliche und junge Erwachsene zentrale Kreativitätsdispositiv (im Verhältnis zu urbanen Ausprägungen als hegemoniales Projekt) entwickelt und realisiert werden kann.
In anwendungsorientierter und praktischer Hinsicht geht es um das Problem der Erfassung, Problematisierung und Beförderung ländlicher Kreativitätspotenziale als spezifische und essenzielle Entwicklungsressource.
Dr.
Julia Gabler