Stadt- und Regionalentwicklung

Stadt- und Regionalentwicklung jenseits der Metropolen

Nicht nur Städte haben nach den (partiellen) Krisenprozessen der 1980er und 1990er Jahren in der letzten Dekade eine Renaissance erlebt. Auch ländlich geprägte Räume (namentlich im Osten Deutschlands) entfalten seit einiger Zeit eine neue Attraktivität. Allerdings handelt es sich nicht um eine einheitliche Bewegung. Während etwa der neue Aufstieg urbaner Strukturen in Ostdeutschland fast ausschließlich ein Phänomen der Metropolen ist (Berlin/Potsdam, Leipzig oder Dresden), schrumpfen – bis auf wenige Ausnahmen – die Klein- und Mittelstädte gerade im peripheren Raum weiter. Analoges gilt für die Regionalentwicklung rural geprägter Räume mit Gewinnern (z.B. in Teilen Brandenburgs oder Mecklenburgs), aber auch tendenziellen Verlierer-Regionen (Uckermark, Anhalt oder Ostsachsen). Zugleich öffnen sich auch für periphere Räume neue Chancen der Lokal- und Regionalentwicklung, die mit den gegenwärtigen Umbrüchen der Arbeits- und Lebenswelten zusammenhängen (Projektarbeit, Digitalisierung, Stadtflucht, neue Familienorientierung, alternative ökologische Lebensführungen usw.).

Der Schwerpunkt setzt sich mit diesen ambivalenten Lagen, ihren Chancen und Risiken auseinander, wobei es einen deutlichen Fokus auf die heimische Region, also die (Ober-)Lausitz und den Landkreis Görlitz gibt. Dabei interessieren uns neben den wirtschaftlichen Entwicklungschancen vor allem soziale, politische, zivilgesellschaftliche und kulturelle wie sozialräumliche Dimensionen des regionalen Wandels (regionale Governance, zivilgesellschaftliche Akteure, populistische Herausforderung, Geschlechtergleichstellung und Frauenpolitik oder ökologische und weiter Nachhaltigkeitsaspekte und Postwachstumsansätze). Eine besondere Aufmerksamkeit gilt zudem der grenznahen Lage und grenzüberschreitenden Aspekten der Regionalentwicklung im Dreiländereck (Deutschland, Polen, Tschechien).

Das TRAWOS-Institut befindet sich in diesem Feld in einem intensiven Austausch mit Forschungs- und Praxispartnern, zu denen u.a. zählen: IZS Görlitz, IÖR Dresden, IfL Leipzig, Thünen-Institut für Regionalentwicklung Bollewick, KIB e.V. Görlitz, Robert-Bosch-Stiftung, Bundes- und Landesministerien, Landkreise und Städte sowie Vereine und Netzwerke der Region.

Referenzen
  • Modellprojekt „Easy Good Economy (EGE)“ (8/2010-7/2011)