Forschungskolloquium über die Lausitz im Wandel
Beginn |
17. April 2025 -
12:30 Uhr |
Ende | 17. April 2025 - 14:00 Uhr |
Die beiden TRAWOS-Mitarbeiterinnen Leonie Liemich (Verbundprojekt „Lausitz – Life & Technology“ (L&T)) und Bernadette Rohlf (ESF-Nachwuchsforschungsgruppe FioKo) forschen zur Frauenförderung im MINT-Bereich sowie zu innovativer und nachhaltiger Regionalentwicklung. Interviews mit Frauen im FioKo-Projekt zeigen, dass strukturelle Barrieren und kulturelle Vorurteile im MINT-Bereich große Hindernisse für Gleichstellung darstellen, und weniger die individuellen Fähigkeiten. Dennoch folgt die Förderlogik des BMBF-Programms „WIR!“ noch stark technisch-ökonomischer Wertschöpfung und marginalisiert soziale Innovationen und vergeschlechtlichte Strukturen und Werte. 20 F&E Vorhaben verdeutlichen die geringe Präsenz von Forscherinnen in wichtigen Zukunftsfeldern, wie der vernetzten Energiesysteme und Speichertechnologien, additiven Fertigung und attraktiven Bildungs-, Arbeits- und Lebenswelten. Deren stärkere Teilhabe wäre aber für eine geschlechtergerechte und nachhaltige Wissen(schaft)sproduktion wie gesellschaftliche Entwicklung insgesamt wichtig, ja notwendig! Eine geschlechtergerechte Perspektive auf die Regionalentwicklung der Lausitz wird unzureichend adressiert. Zugleich wollen die Studien veranschaulichen, wie eine nachhaltige Entwicklung durch eine geschlechtersensible, feministische Wissenschaftsproduktion in der angewandten Forschung im Kohleausstieg gestützt werden könnte und sollte. Im Forschungskolloquium soll thematisiert werden, wie die bisherigen Forschungsergebnisse theoretisch gerahmt werden können – etwa im Sinne einer Just Transition oder unter Einbezug ökofeministischer Ansätze –, wie sich die gewonnenen Erkenntnisse in die Strukturwandel-Debatte einbringen lassen und in welcher Weise Strukturwandel gedacht werden muss, um eine geschlechtergerechte Förderpolitik zu ermöglichen. Die Veranstaltung ist öffentlich und findet im hybriden Format statt.