Neue Mittler braucht das Land – "Fähigkeiten und Einsatzgebiete von Transformationspiloten in Regionalentwicklung und Veränderungsmanagement“
Unter diesem Titel widmete sich der 11. Runde Tisch, am 14.06.2012, dem an der Hochschule Zittau/Görlitz geplanten Masterstudiengang „Integratives Regional- und Transformationsmanagement – Transformationspilot“.
Rund 40 Teilnehmer*innen diskutierten mit den Referentinnen Frau Böhm, Frau Dr. Eisenberg und Frau Dr. Scurrell sowie dem Projektteam die Weichenstellungen für den Studiengang.
Dabei ging es unter anderem um das Selbstverständnis von Transformationspilot/innen: Wie verhalten sie sich in der Gemengelage unterschiedlicher Interessen und Ansprüche? Hierzu zählen diejenigen des Arbeit- oder Auftraggebers, von regionalen Gruppen und nicht zuletzt die eigenen Ziele und Prämissen. Um diese Spannung auszuhalten und Prozesse dennoch voranzubringen, braucht es eine gewisse innere Stabilität. Die kollegiale Vernetzung, auch über den direkten Arbeitszusammenhang hinaus (Alumni u.ä.) hilft und schützt vor Einzelkämpfertum.
Diskutiert wurde, dass die gegenwärtigen krisenhaften Erscheinungen eine „große Wende“ erfordern, wie sie bspw. im Gutachten des „Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltfragen“ (WBGU) dargelegt werden. Dies betrifft auch unser Verständnis von Wirtschaft: Welche meinen wir, und haben wir auch die vielen gestalterischen, lokal verankerten, Werte schöpfenden Initiativen im Blick, die bereits existieren?
Grundlegend ist also, wo die Transformation hingehen soll – dies ist ein gesamtgesellschaftlicher Lernprozess, und deshalb „müssen wir erst noch lernen, was wir wissen müssen“ (B. Scurrell). Diese experimentelle, offene Haltung soll auch das Studium kennzeichnen und sich in der Projektarbeit widerspiegeln. Gleichwohl ist ein Überblickswissen verschiedener Fachrichtungen wichtig, um als Transformationspilot/in Prozesse einschätzen, Strategien erdenken, Klippen umschiffen, Akteure ins Boot holen und vernetzen zu können.
Neben dieser inhaltlichen Ausrichtung wurden Hinweise zum späteren Marketing (Begriffe und Bezeichnungen) gegeben, damit Angebot (Studiengang) und Nachfrage (potentiell Interessierte) auch zueinander finden.
Es wurde verabredet, weiter im Austausch zu bleiben – der geplante Studiengang orientiert sich einerseits an praktischen Bedarfen und will Studierende andererseits befähigen, am qualitativen gesellschaftlichen Umbau mitzuwirken. Die Studiendokumente werden in den nächsten Wochen weiter ausgearbeitet.
Die Zusammenfassung der Arbeitsgruppen können Sie hier nachhören.