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13. Januar 2025

10 Jahre Forschung zu Lebensweisen von Frauen in Strukturwandelregionen

TRAWOS-Institut veröffentlicht Broschüre zur Geschlechtersensiblen Forschung in ländlichen Regionen

Das TRAWOS-Institut der Hochschule Zittau/Görlitz hat eine neue Broschüre veröffentlicht, die einen umfassenden Einblick in ein Jahrzehnt geschlechtersensibler Forschung bietet. Die Publikation, verfasst von Julia Gabler, Bernadette Rohlf, Susanne Lerche, Monique Ritter, Anika Noack und Annika Runge, widmet sich den Lebensbedingungen und Bleibeperspektiven von Frauen in der Oberlausitz.

Mit der Studie „Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt?“ wurden Abwanderungsdynamiken untersucht und gezielte Handlungsempfehlungen entwickelt, um die Region attraktiver und lebenswerter für Frauen zu gestalten. Die enge Zusammenarbeit mit kommunalen Akteur:innen führte zu einem intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Netzwerke wie "F wie Kraft", "Frauen.Wahl.LOKAL Oberlausitz" und das Bündnis der Kommunalen Gleichstellungsbeauftragten tragen zu einer Stärkung von Frauen als zentrale Akteur:innen des regionalen Strukturwandels bei.

Auch auf EU-Ebene findet die Forschung Beachtung: Ergebnisse und Konzepte des TRAWOS-Instituts werden in Brüssel als Orientierung für geschlechtergerechte Politik herangezogen.

Die Broschüre beleuchtet zudem die geschlechtersensible Organisationsentwicklung der Hochschule Zittau/Görlitz, darunter das Professorinnenprogramm, und bietet Einblicke in die Projekte "GAP" und "FioKo", welche sich auf die Förderung von Frauen in Wissenschaft und MINT-Berufen konzentrieren. Parallel dazu zeigen Projekte wie „Ehrenamt im Umbruch“ und „ENKOR“ auf, wie viel Engagement von Frauen im Verborgenen bleibt und wie Spannungen zwischen traditionellen Rollenbildern und innovativem Gestaltungswillen überwunden werden können.

Ein Gastbeitrag widmet sich den Arbeitsmarkteffekten neuer Behördensiedlungen in der Lausitz. Die Ergebnisse zeigen: Die Schaffung neuer Arbeitsplätze stärkt die Bleibeperspektiven für Frauen erheblich.

Der transdisziplinäre Austausch und die kollegiale Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis haben nicht nur Erkenntnisse geliefert, sondern auch eine transformative Praxis angeregt. Mit der Broschüre setzt das TRAWOS-Institut ein Zeichen für nachhaltige Regionalentwicklung und zeigt, wie geschlechtersensible Perspektiven integraler Bestandteil erfolgreicher Strukturpolitik sein können.

„Wissenschaftliche Erkenntnisse, regionales Akteurswissen und Anspruch auf Wirksamwerden verbindet sich in einem regionalen Gestaltungsprozess.“
Dr. Julia Gabler, Direktorin des Instituts, sieht die Arbeit als gelungenen Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis

Galerie der Forschungsprojekte

Geschlechterungleichheit auf den unterschiedlichen Stufen der wissenschaftlichen Karriere

Die ‚Leaky Pipeline‘ veranschaulicht, wie der Frauenanteil auf professoralen Positionen abnimmt, während der Männeranteil zunimmt. 

Ihre Ansprechperson am TRAWOS

Foto: Dr. phil. Julia Gabler
Dr. phil.
Julia Gabler
Fakultät Sozialwissenschaften
02826 Görlitz
Furtstraße 2
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2. Obergeschoss
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