Master-Studierende der HSZG forschten im Praxisverbund mit dem ENKOR-Projekt zu jugendlichem Engagement und stellten am 27.01.2023 in Berlin ihre Arbeit sowie Ergebnisse vor.
Im Rahmen eines zweitägigen Verbundtreffens der am Forschungsprojekt ENKOR beteiligten Organisationen (Georg-August-Universität Göttingen, Thünen-Institut für Regionalentwicklung und TRAWOS-Institut der Hochschule Zittau/Görlitz) fand am 27. Januar 2023 ein Workshop für Studierende aus Hessen/Niedersachsen, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen statt.
Einige der Teilnehmenden hatten außerdem das Zukunftsforum für Ländliche Entwicklung besucht.
Zum Auftakt des Workshops im Tagungshotel „Palace“ diskutierten die Teilnehmenden in Gruppen über die besonderen Chancen und Herausforderungen, die sich unter ruralen Kontextbedingungen für bürgerschaftliches Engagement konstatieren lassen.
Ein Impulsvortrag von Susanne Lerche (TRAWOS) zur geschlechterdifferenzierenden Engagementforschung lenkte anschließend zusammen mit den von Dr. Anna Eckert (Thünen) aufbereiteten empirischen Befunden aus Gemeinden in Mecklenburg den Fokus auf spezifische Muster, die sich auch im Bereich des Ehrenamts durch geschlechtliche Zuschreibungen und Abgrenzungen strukturieren. In Göttingen wird für die Erforschung weiblichen Engagements ein eigenes Format entwickelt.
Miriam Fricke, Sandra Stibenz, Mirjam Revers, Stefan Kunert und Philipp Bruckmann – alle Studierende im Masterstudiengang „Management Sozialen Wandels“ der HSZG – stellten die vorläufigen Ergebnisse ihres Forschungssemesters vor. Seit Oktober 2022 hatte die Gruppe im Praxisverbund mit dem ENKOR-Projekt zu jugendlichem Engagement geforscht und dafür in einer sächsischen Untersuchungsgemeinde Interviews und Beobachtungen durchgeführt. Sie schilderten einen beeindruckenden Prozess, der schließlich in der Beantwortung der Forschungsfrage mündete, welche Faktoren förderlich bzw. hinderlich dafür sind, dass sich junge Menschen in dörflichen Vereinen engagieren.
Den Abschluss des Vormittags bildete eine Präsentation von David Abram und Prof. Kai Brauer (Hochschule Neubrandenburg), die eine Gemeindestudie aus einem Dorf in der Region Mecklenburger Seenplatte vorstellten. Wie vielerorts unter den Vorzeichen demografischer und ökonomischer Entwicklungen in ruralen Gebieten, zeigte sich hier deutlich, dass bürgerschaftliches Engagement einen entscheidenden Unterschied für die dörfliche Entwicklung ausmachen kann. Die Integrationsfähigkeit und/oder potenzielle Spannungen zwischen traditionellen Vereinen und „neuen“ externen Akteur*innen verdeutlichte sich am Beispiel einer alternativen Schul-Initiative.
Bei diesem Studierenden-Workshop ließen sich, so das Fazit zur Veranstaltung, wissenschaftlicher Austausch, neue Erkenntnisse im Projektverbund und die Förderung von Nachwuchs-Forschung auf gelungene Weise miteinander kombinieren.