Erfahrungen, Herausforderungen und Strategien in der Zielgruppenerreichung in politischer Bildung und Forschung im ländlichen Ostsachsen
Wie lässt sich ein transformativer Wandel in Städten und Regionen erreichen? Durch welche zentralen Komponenten kann die gesellschaftliche Innovationsfähigkeit zur Gestaltung transformativen Wandels bestimmt werden? Welches Verständnis haben regionale AkteurInnen und Institutionen von Innovation, Transformation und Regionalentwicklung und welche Werte, Narrative, Praktiken und Organisationsformen teilen und verfolgen Sie? Welche Anforderungen bestehen an Governance-Ansätze, Methoden und Instrumente, die zentrale Komponenten transformativer Innovationsysteme adressieren wollen?
Diesen Fragen widmet sich das Forschungsprojekt „ATRAKTIV“, das sich zum Ziel gesetzt hat, das traditionelle Verständnis von Innovationen zu hinterfragen, das sich vor allem an technologischem Fortschritt und Wirtschaftswachstum orientiert. In den Blick rücken im Projekt deshalb neben technologisch-wirtschaftlichen auch soziale Innovationen, die verbunden sind mit nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Denk-, Handels- und Organisationsweisen.
Was will ATRAKTIV? In einem überregionalen Vergleich werden vier eher peripher und ländlich geprägte Regionen (Landkreis Görlitz/ Dithmarschen/ Kyffhäuser und Saale-Holzland) ohne starkes wirtschaftliches Zentrum, die gemeinhin als „strukturschwache“ Landkreise klassifiziert und untersucht. Darauf aufbauend sollen konkrete Governance-Ansätze, Methoden und Instrumente entwickelt werden, die Regionen dabei unterstützen, ihre Transformativen Kapazitäten zu erhöhen und regionale nachhaltigkeitsorientierte Innovationssysteme zu aktivieren und zu stärken.
Leonie Liemich beschäftigt sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am TRAWOS-Institut mit der Analyse von regionalen Innovationsystemen in agglomerationsfernen Räumen, um konkrete Governance-Ansätze für die Region zu entwickeln. Parallel arbeitet sie als Projektkoordinatorin des Bündnisses Lausitz – Life & Technology an dem Aufbau eines regionalen Innovationsbündnisses.
Im Kolloquium stellt Leonie Liemich den theoriegeleiteten, vergleichenden Fallstudienansatz vor, in dem ein Mix aus Methoden quantitativer und qualitativer Sozialforschung zum Einsatz kommt. Bereits bestehende, jedoch bisher wenig verbundene disziplinäre Ansätze führt das Vorhaben zu einem transdisziplinär informierten theoretisch-konzeptionellen Rahmen transformativer Innovationssysteme zusammen. Anschließend folgt die Möglichkeit zur Diskussion sowohl zu methodischen als auch zu inhaltlichen Fragen.
Donnerstag, 15.06.2023, 12:15 bis 13:45 Uhr
Campus Görlitz, G I (Blue Box), Raum 304
Alle Informationen zum Projekt sind hier zu finden.